Heilige und Feste im Monat April

 

Die Heiligen Märtyrer Rafael, Nikolaus und Irene von Lesbos

 

Οι Άγιοι Ραφαήλ, Νικόλαος και Ειρήνη της Λέσβου της Λέσβου

 

Dienstag der Lichten Woche

 

Rafael (Raphail) wurde um 1405 auf der Insel Ithaka geboren. Als sechzehnjähriger ging er nach Athen und wurde Mönch. Nachdem er zum Priester geweiht worden war, studierte er in Morlais (Frankreich) Theologie. Hier lernte er den griechischen Studenten Nikolaus (Nikolaos) aus Saloniki kennen, den er überzeugen konnte, Mönch zu werden. Raffael und Nikolaus gingen dann nach Athen, wo Rafael als Priester an der Demetrioskirche wirkte. Eine Reise nach Konstantinopel mussten sie abbrechen, da die Stadt von den Türken erobert worden war. Sie gelangten auf ihrer Flucht vor den Türken nach Lesbos, das unter der Herrschaft Genuas stand. Sie zogen hier in ein Kloster, in dem noch ein Mönch namens Rouvain lebte. Sie wurden von den Türken, die Lesbos dann auch besetzten, zunächst neun Jahre unbehelligt gelassen. Kurz nach dem Tod Rouvains versteckten sich Rebellen gegen die türkische Herrschaft im Kloster. Die Türken nahmen alle gefangen und töteten am 8. oder 9. April 1463 die elfjährige Tochter des Rebellenführers Irene (Irini), die sich zum Christentum bekannte, indem sie sie in einen großen Tonkrug steckten und mit kochendem Wasser übergossen. Nikolaus starb angesichts dieses grausamen Todes an einem Herzschlag und Raffael wurde hingerichtet. Die Gräber der drei Märtyrer wurden erst 1959 wieder entdeckt. An den Gräbern ereigneten sich zahlreiche Wunderheilungen, so dass 1963 hier eine Kirche errichtet wurde.

 

Literaturhinweis:

 

Das Leben aus den Gräbern Gebundene Ausgabe – 2000

von Metropolit Dimitrios (Autor)

Verlag: Serbisch Orthodoxe Diozöse (2000)

ASIN: B002922YXI

 

 

 

Gedächtnis der wundertätigen Ikone der Allerheiligen Gottesgebärerin „Die Nieverwelkende Blüte”

 

3. April

 

Dieser Ikonentypus stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Erste Ikone dieses Typus wurde auf dem Heiligen Berg Athos geschrieben. Auf der Ikone hält der Allerheiligste Gottesgebärerin ihren Göttlichen Sohn mit der einen Hand und in ihrer anderen Hand hält sie eine weiße Lilie. Diese Blume kennzeichnet symbolisch die Immerjungfräulichkeit und vollkommene Reinheit der Allheiligen Gottesgebärerin. Auch greift die Liliendarstellung einen Vers aus dem Hymnos Akathistos auf: "Du bist die Wurzel der Jungfräulichkeit und die nie verblassende Lilie der Reinheit." Wundertätige Kopien dieser heiligen Ikone befinden sich in Moskau, Woronesch und verschiedenen anderen Orten der russischen Kirche.

 

Troparion im 5. Ton: Freue Dich, o Braut Gottes, geheimnisvoller Stab, nieverwelkende Blüte, jauchze Herrin, durch die wir mit Freude erfüllt werden und das Leben erben.

 

 

Der hl. Neo-Märtyrer Panagiotis von Jerusalem

 

 

05. April

 

Der heilige Neo-Märtyrer Panagiótis war Diener von Osman Efendis, des Kanzlers von Suleiman Pasha, dem Statthalter von Damaskus. Eines Tages folgte er seinem Herrn nach Jerusalem und betrat hinter diesem die auf den Fundamenten von Salomos Tempel erbaute Omar-Moschee, ohne zu wissen, dass dies jedem Nicht-Mohammedaner bei Todesstrafe verboten ist. Von einem anderen Diener angezeigt, der dem jungen Christen die Privilegien mißgönnte, die er beim Kanzler genoss, stellte man ihn vor Gericht, und da er sich weigerte, seine Freiheit zum Preis der Apostasie zu verkaufen, wurde er zum Tode verurteilt. Er rief: „Ich fürchte euch nicht! Ich bin Christ! Christus ist auferstanden!“ Da enthauptete man ihn und so errang er im Alter von 25 Jahren die Krone des Martyriums.

 

Tropar im 4. Ton: Dein Märtyrer Panagiótis, o Herr, hat durch seinen Kampf die unvergängliche Siegeskrone von Dir, unserem Gott, empfangen. In deiner Kraft hat er die Tyrannen besiegt und die ohnmächtige Gewalt der Dämonen gebrochen. Durch seine Fürbitte, Christus, unser Gott, errette uns.

 

 

Unseres Vater unter den heiligen Artemon,

Bischof von Seleukia im Pisidien

 

06. April

 

Der hl. Artemon wurde in Seleukia Pieria in Pisidien geboren und im christlichen Glauben unterrichtet. Als der hl. Apostel Paulus auf seiner ersten Missionsreise in die Stadt kam, traf er dort Artemon, stärkte ihn noch mehr im Glauben an Christus und ernannte ihn zum Bischof der Stadt. Der hl. Artemon leitete seine Herde mit Liebe und Eifer. Er war ein Arzt der Seelen wie auch der Leiber der Menschen und ein großer Fürsorger für die Armen und Notleidenden. Er ging hochbetagt in die Ewigkeit ein.

 

Tropar im 3. Ton: Durch göttliche Gnade heiltest du, Gehorsam übend und entschlossen kämpfend wardst du, o Heiliger Artemon, würdig einer doppelten Krone von Gott. Ehrwürdiger Vater, bitte Christus Gott, uns großes Erbarmen zu gewähren.

 

 

Wie soll ich auf Wasser schreiben?


Die Slawen besaßen noch keine Schrift. "Wie soll ich auf Wasser schreiben?", soll er den Kaiser gefragt haben. Vor seiner Abreise entwickelte er daher aus den griechischen Kleinbuchstaben ein auf die slawischen Laute abgestimmtes Alphabet.

 

Damit fertigten die Brüder Übersetzungen der wichtigsten christlichen Schriften an: der Beginn des orthodox-slawischen Kultur und der modernen slawischen Sprachen als Schriftsprachen. Aus der Schrift des hl. Cyrill entwickelten seine Schüler später das kyrillische Alphabet, das noch heute vom Balkan bis nach Russland als Schrift verwendet wird.

 

Kyrill und Method missionierten in der Volkssprache. Eine Methode, die ihrer Zeit um Jahrhunderte voraus war. In einer Rede vor dem Papst verteidigte der hl. Method im Jahre 867 mit Erfolg das Recht der slawischen Menschen, die christliche Lehre in ihrer eigenen Sprache zu hören. Dass sie die christliche Botschaft für slawische Ohren verständlich machten, dass sie das Altkirchenslawische als Liturgiesprache einführten, begründete nicht nur die Orthodoxie slawischer Zunge, in deren reichen Erbe auch unser Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition steht, sondern eben auch die Grundüberzeugung in unserer Diözese, dass jeder Mensch das Evangelium und den Gottesdienst in einer Sprache hören soll, die für ihn verständlich ist, damit der Glaube Wurzeln schlagen und den Menschen verchristlichen kann. Die eine Kirche Christi tritt in verschiedensten kulturellen und sprachlichen Formen auf, aber sie ist die eine heilige orthodoxe Kirche, vereint in Gottesdienst, Glauben, und Frömmigkeit. Dass dies so ist, haben wir nicht zuletzt dem apostolischen Wirken der Heiligen Method und Cyrill zu verdanken.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Method, Erzbischof von Pannonien und Mähren, Apostelgleicher und Erleuchter der Slawen

 

06. April

 

Der hl. Method, in der hl. Taufe Michael, war der Bruder des hl. Cyrill. Nur zwei Jahre trennen die beiden Brüder. Der Ältere von Beiden Michael, wurde im Jahre 825 in Thessaloniki geboren. Im Jahre 827 erblickte dort dann auch sein Bruder Cyrill, in der hl. Taufe Konstantin, das Licht der Welt. Die beiden Brüder wurden in Thessaloniki im Hause eines hohen kaiserlichen Beamten geboren. Die Stadt Thessaloniki, der Geburtsort von der späteren Heiligen Kyrill und Method, war in byzantinischer Zeit die zweitgrößte Stadt des Rhomäerreiches nach der Kaiserstadt Konstantinopel. Im 9. Jahrhundert wurde die Stadt von einem Statthalter namens Leo aus dem höchsten byzantinischen Adel verwaltet. Er hatte sieben Kinder. Das jüngste Kind war Konstantin (Cyrill), einer seiner jüngeren Brüder war Michael, (Method).

 

In Thessaloniki genossen beide Brüder eine für junge byzantinische Adelige angemessene Ausbildung. Sie erlernten auch die slawische Umgangssprache, dieseit der Einwanderung der Slawen auf die Balkanhalbinsel auch die Sprache der Landbevölkerung rund um Thessaloniki war. Michael erhielt außerdem eine juristische, militärische und diplomatische Ausbildung. Zunächst war Michael, der Familientradition folgend, im Staatsdienst tätig. Dort machte er bald Karriere und stieg bis zum prestigeträchtigen Amt des Militärgouverneurs einer rhomäischen Provinz im slawischen Siedlungsgebiet auf. Konstantin wird als geistige Kapazität beschrieben. Als er 14 Jahre alt war, verstarb sein Vater. Er studierte später an der Hochschule in Konstantinopel Geometrie, Astronomie, Musik, Rhetorik, Dialektik, Theologie und Philosophie. Nach seinen Studien war er als Bibliothekar der Patriarchalbibliothek tätig und lehrte Theologie. Von dieser Zeit an erhielt er den ehrenden Beinamen "Konstantin der Philosoph". Am kaiserlichen Hof, wo er bald großes Ansehen genoss, schien ihm deshalb eine Karriere als kaiserlicher Würdenträger schon sicher.

 

Nachdem im 856 sein Beschützer und Mentor Theoklitos ermordet worden war, verließ er Konstantinopel und ging ins Kloster Polychronion auf dem Berg Olymp in Bithynien. Dort lebte auch sein Bruder Methodios, der vorher alle weltlichen Ämter aufgegeben hatte. Sehr lange blieb aber Konstantin nicht im Kloster. Kaiser Michael III. und Patriarch Photios riefen ihn aus dem Kloster zurück an den Hof, denn die Chazaren hatten nämlich Gesandte zum Kaiser geschickt und ihn gebeten, einen christlichen Gelehrten zur Disputation mit den dem karäischen Judentum anhängenden Chasaren auf die Halbinsel Krim zu schicken. Damals fiel seine Wahl auf den damals ca. 35-jährigen Konstantin (Cyrill). Sein Bruder Michael (Method) begleitete ihn auf dieser ersten Mission, der noch viele weitere folgen sollten. Denn Michael hatte im Jahre 840 den Hof und das weltliche Leben verlassen und war in Kloster Polychronion auf dem Berg Olymp in Bithynien eingetreten. Bei seiner Mönchsweihe erhielt er auch seinen monastischen Namen Method. Als Igumen (Abt) dieses Klosters begleitete er dann auch seinen Bruder Cyrill im Rahmen dieser kaiserlichen Gesandtschaft ins Reich der Chasaren. Später wurden beide zu den apostelgleichen Glaubensboten für die Menschen slawischer in Mittel-, Süd- und Osteuropa.

 

Zunächst einmal aber sollten die beiden Brüder die Chasaren, ein Turkvolk, das nördlich des Schwarzen Meeres lebte und dessen Obersicht den jüdische Religion angenommen hatte, über den Christlichen Glauben unterrichten. Der hl. Photios, der damalige Patriarch von Konstantinopel, erkannte die Fähigkeiten Konstantins und glaubte, er wäre in der Lage, andere Völker zur christlichen Wahrheit zu führen. So überzeugte der hl. Photios auch Kaiser Michael III. von dieser Aufgabe. Als Konstantin vor dem Kaiser zur Audienz erschien, berichtete ihm Kaiser Michael von der Bitte der Chazaren und sagte: „Geh zu diesen Menschen, Philosoph, und steh ihnen Rede und Antwort über die Heilige Dreieinheit. Denn niemand anderer kann das würdiger tun als du.“

 

Während ihrer dipolmatischen Mission war den beiden heiligen Brüdern zu Ohren gekommen, dass der heilige Papst Clemens, der dritte Bischof von Alt-Rom, auf der Krim den Märtyrertod um das Jahr 100 erlitten hatte. so gelang ihnen nach langem Suchen während des Aufenthaltes bei den Chazaren die Reliquien des heiligen Klemens aus dem Meer zu bergen.

 

Als sie nach Konstantinopel zurückgekehrt waren, dankten die beiden hl. Brüder in der Hagia Sophia Gott für ihre geglückte Heimkehr und überließen der Hagia Sophia auch Teile der Reliquien des heiligen clemens. Methodios wurde wieder Abt des Polychronion-Klosters, in dem er schon vorher gelebt hatte. Konstantin aber wurde Professor für Philosophie an der Patriarchalischen Hochschule zu Ehren der Zwölf Apostel. Aber zur Ruhe kamen die beiden hl. Brüder auch danach nicht, denn Kaiser Michael und der hl. Patrarch Photios hatte eine neue Mission für sie.

 

Der Fürst von des mährischen Reiches,der hl. Rostislav, schickte im Jahre 862 folgende Nachricht an Kaiser Michael: „Da sich unser Volk vom Heidentum abgewandt hat und sich nun an das christliche Gesetz hält, haben wir keinen Lehrer, der uns in unserer Sprache den wahren christlichen Glauben erklären könnte. Sende uns daher, Herrscher, einen Bischof und einen solchen Lehrer, der unserer Sprache mächtig ist. Denn von euch geht in alle Länder stets ein gutes Gesetz aus.“

 

So wurden die hl. Brüder zwei Jahre nach ihrer Reise zu den Chasaren (im Jahre 863) nach Großmähren entsandt, wo man christliche Missionare brauchte, die die slawische Sprache beherrschten. Aber Cyrill und Method taten noch viel mehr: da die offiziellen Sprachen Griechisch und Latein wenig geeignet waren, das Evangelium den slawischsprachigen Menschen nahe zu bringen, entwickelte der hl. Kyrill eine eigene Schrift für die slawische Sprache, die sogenannte „Glagolitza“, die zur Vorläuferin der so genannten „Kyrillitza“ wurde. Mit 40 Buchstaben, die größtenteils vom griechischen Alphabet abgeleitet waren, gaben sie den slawischen Völker den Keim ihrer orthodox geprägten Kultur. Mit dieser Schrift wurde der altslawisch-bulgarische Dialekt, der rund um Thessaloniki von der Landbevölkerung gesprochen wurde, zur Basis der altkirchenslawischen Schriftsprache, die den slawischen Wortschatz und die griechische Grammatik auf kongeniale Weise vereinten, so dass die theologischen und liturgischen Texte für die slawischen Menschen verstehbar wurden.  Für ihre Mission in den slawischen Gebieten hatten Method und sein Bruder die Texte des Liturgikons (Gebete) und die in der Liturgie verwendeten Evangelienteile in die Altkirchenslawische übersetzt.  Als sie in Mähren ankamen, wurden die Brüder dort mit großen Ehren vom Fürsten und mit Vertrauen und Liebe von den dortigen Gläubigen empfangen. Cyrill und Method blieben dort insgesamt 40 Monate. Sie gründeten in dieser Zeit eine Schule und lehrten die glagolitische Schrift. Ihre Schüler gingen bis an die Grenzen des Landes und zum Teil darüber hinaus und verbreiteten den orthodoxen Glauben in der slawischen Sprache auch in Ungarn und den Karpathengebieten der Rus.

 

Die erfolgreiche Mission der beiden Heiligen sahen aber die fränkischen Bischöfe der lateinischen Kirche, die in Mähren mit der Christianisierung begonnen hatten, nicht gern. So folgten bald Anfeindungen und Auseinandersetzungen. Denn die fränkischen Kleriker waren der Meinung, das der christliche Glaube nur in lateinischer, griechischer oder hebräischer Sprache (die Sprachen der Inschrift am Kreuz) weitergegeben werden könne. Auch die Franken beteten ja nich in deutscher sprache, sondern in dem für ihr Volk unverständlichen Latein. Cyrill und Method waren dagegen der Meinung, dass jedes Volk das gottgeschenkte Recht habe, Gott in seiner eigenen Sprache zu preisen und den Gottesdienst zu feiern.

 

Um die Beziehungen zwischen dem Papst und dem Patriarchen in Konstantinopel nicht zu belasten, reisten beide Brüder im Jahr 867 nach Rom, um dort den Papst zu treffen. Denn Mähren gehörte damals zum kanonischen Territiorium der abendländischen, römischen Patriarchates, dem der Papst als Erzbischof und Patriarch vorstand.

 

Als die Heiligen im Jahre 868 in Rom ankamen, empfing Papst Hadrian II. die beiden Brüder mit einer Prozession, nachdem er sie und ihr apostolisches Wirken ausdrücklich gesegnet hatte. Der Papst segnete auch die liturgischen Bücher in kirchenslawischer Sprache. Die mitgereisten Schüler von Cyrill und Methodios wurden vom Papst selbst zu Priestern und Diakonen geweiht. Danach kehrten sie nach Mähren zurück, um dort ihr segensreiches Wirken fortzusetzen. .

 

Während seines Aufenthalts in Rom erkrankte Konstantin (Cyrill) sehr schwer und trat in ein Kloster ein. Dort soll er nach einigen abendländischen Quellen auch seinen monastischen Namen Crill erhalten haben. Nach den byzantinischen Quellen ist er aber schon in Konstantinopel in den Mönchstand getreten und durch den hl. Photios zum Priester geweiht worden . Am 14. Februar 869 starb der hl. Cyrill in Rom und wurde in der Kirche San Clemente beigesetzt.

 

Nachdem sein Bruder Cyrill mit 42 Jahren im Herrn entschlief, wurde der hl. Method im Jahre 869 in Rom vom Papst zum Bischof geweiht und als Erzbischof von Pannonien und Mähren in sein Amt eingesetzt. Seinem Bruder, dem hl.  Cyrill, hatte er auf dessen Sterbebett das Versprechen gegeben, bei der Slawenmission auszuharren, obwohl sich sein Herz zurück in die Abgeschiedenheit und Stille des Klosters sehnte.

 

Aber das Wirken der beiden Slawenapostel und ihrer Schüler war von fränkischen Reichskirche, vor allem von den bayrischen Bischöfen, immer mit großem Misstrauen und Ablehung betrachtet worden. Die lateinischen Kleriker kritisierten neben der Verwendung der altkirchenslawischen Sprache vor allem die jurisdiktionelle Unabhängigkeit der jungen mährischen Kirche von der fränkischen Reichskirche, die sich selbst nach Osten ausbreiten wollte. Nach der Niederlage des Großmährischen Fürsten Rostislav gegen König Ludwig den Deutschen im Jahre 870 und weiteren Konflikten mit dem deutschen Klerus erreichte Erzbischof Adalwin von Salzburg schließlich ein kirchliches Urteil gegen Method. Er ließ ihn daraufhin in Regensburg gefangen setzen und anschließend im Kloster in Ellwangen inhaftieren. Die von ihm geweihten slawischen Priester und Diakone ließ er versklaven und durch deutsche Missionare austauschen.  Erst auf energische Intervention von Papst Johannes VIII. kam der hl. Method im Jahre 873 nach zweieinhalb Jahren Klosterhaft in Ellwangen wieder frei. Der hl. Method konnte danach sein apostolisches Werk in Mähren fortsetzen.

 

Der hl. Method bemühte sich zeitlebens, in Mähren die eigenständige Kirche slawischer Prägung und orthodoxer Frömmigkeit weiter zu festigen. Er wollte, dass die ihm anvertrauten Gläubigen von der deutschen Reichskirche unabhängig sein und sowohl die römisch-lateinische als auch byzantinisch-slawische Liturgie benutzen können sollten. Am Ende wurde er aber von seinen deutschen Widersachern aus seinem Bistum vertrieben. Seit dem Jahre 881 arbeitete der hl. Method dann in Konstantinopel weiter an Übersetzungen weiterer liturgischer und theologischer Texte in die altkirchenslawische Sprache. Kurz vor seinem Tod konnte er noch einmal nach Mähren zurückkehren und dort den hl. Gorazd zu seinem bischöflichen Nachfolger ernennen. Der hl. Method entschlief sechzehn Jahre nach seinem Bruder im Herrn und wurde im Kloster von Weligrad - dem heutigen Staré Město bei Uherské Hradiště bestattet.

 

Kurz nach seinem Tod verbot dann Papst Stephan VI. die altkirchenslawische Kirchensprache erneut. Seine Schüler wurden aus Mähren vertrieben gingen nach Bulgarien, wo sie durch Fürst Boris willkommen geheißen wurden. Hier und im Erzbistum Ochrid in Makedonien wurde von ihren Schülern, den hll. Naum und Clement, der orthodoxe Glaube in altkirchenslawischer Sprache weitergepflegt und bei den dortigen slawischen Völkern (Bulgaren, Serben, Makedoniern) fest eingepflanzt. Die kirchlich-orthodoxe Kultur erblühte dann schon bald bei diesen südslawischen Völkern und lies die großen mittelalterlichen serbischen und bulgarischen Königreiche entstehen, die alle zutiefst von der byzantinisch-orthodoxen Kultur in slawischer Zunge geprägt waren.

 

Als der hl. apostelgleiche Großfürst Vladimir orthodoxe Missionare aus Konstantinopel herbei rief, um die Menschen in der Rus zu taufen, waren es diese slawischsprachigen Priester und Mönche, die die orthodoxe Kirche und ihre christliche Kultur dort solch feste Wurzeln in Russland schlagen ließ, dass sie auch die bolschewistische Gewaltherrschaft nicht auszurotten vermochte. Aber auch in Böhmen und Mähren lebt der Same ihres apostolischen Wirkens ungebrochen in der Orthodoxen Kirche in den tschechischen und slowakischen Landen fort.

 

Zusammengestellt von Diakon Thomas Zmija

 

 

Unser Vater unter den heiligen Serapion von Ägypten

 

7. April

 

Der hl. Serapion lebte im 5. Jahrhundert in Ägypten und wurde "Sindonitos" genannt, weil er nur grobe Leinenkleider aus einer Webart namens Sindon trug.
Seit seiner Jugend lebte der Mönch wie ein Vogel des Himmels, hatte keine Zuflucht, und mehrere Tage lang aß er nicht, da er kein Geld für Brot hatte.
Einem Bettler, der vor Kälte zitterte, gab er seinen Sindon und blieb halbnackt.
Ein griechischer Philosoph, der die Begierde des hl. Serapions testen wollte, gab ihm einmal eine Goldmünze und beobachtete ihn.
Der hl. Serapion ging zum Bäcker, nahm ein Brot, gab ihm eine Goldmünze und ging, ohne auf den Wert der Münze zu achten.
Der Hl. Serapion führte viele zur Erlösung. Einmal verkaufte er sich in die Sklaverei an einen griechischen Schauspieler, den er zu Christus konvertieren wollte. Der Schauspieler folgte dem Beispiel des Heiligen und ließ sich mit seiner gesamten Familie taufen. Er bat den Hl. Serapion, ihn auch weiterhin, allerdings nicht als Sklave, sondern als Führer und Freund zu begleiten, aber der Mönch verzichtete auf das Geld, und ging seiner Wege.
Auf dem Weg nach Rom bestieg der hl. Serapion ein Schiff, ohne für die Fahrt zu bezahlen. Zuerst machten die Leute ihm Vorwürfe, aber als sie erfuhren, dass er schon fünf Tage gefastet hatte, gaben sie ihm zu essen, und erfüllten so den Befehl des Herrn.
In Rom setzte der hl. Serapion seinen Weg fort, er ging von Haus zu Haus, ohne Besitz, und sammelte nur geistigen Reichtum.
Quelle: azbyka.ru

 

Unser Vater unter den Heiligen Coelestin des Bekenners, Bischofs von Altrom

 

08. April

 

Der hl. Coelestin entstammte dem römischen Kaiserhaus und war verwandt mit Kaiser Valentinian III.. Zunächst diente er in der Kirche von Mailand, als der hl. Ambrosius dort Bischof war. Später wurde er dann Erzdiakon der Kirche von Altrom. Nach dem Tod des römischen Bischofs innozenz  I. im Jahre 417 kam es zu einer Spaltung der römischen Kirche, nachdem ein Teil des Klerus Eulalius, einen Anhänger des Pelagianismus zum römischen Bischof machen wollte. Ihm gegenüber stand der orthodoxe zu Bonifatius I. Nach Bonifatius' Tod wurde Coelestin 422 zum Bischof der römischen Kirche gewählt.

 

In einem Brief an die Väter des Konzils von Ephesus und an Kaiser Theodosios II., der das Konzil einberufen hatte, brachte Coelestin seine Freude über diese Entscheidung zum Ausdruck: die Wahrheit habe über den Irrtum gesiegt. In Rom ließ er daraufhin wahrscheinlich den Grundstein für die Basilika Santa Maria Maggiore legen, die unter seinem Nachfolger Sixtus III. geweiht wurde. Die Basilika Santa Sabina wurde sicher unter Coelestin gebaut. 429 sandte er Germanus von Auxerre nach Britannien, um die Anhänger des Pelagianismus zu bekehren, und 431 Palladius als Missionsbischof zu den heidnischen Iren.

 

Der hl. Coelestin wurde im Jahre 432 in den Katakomben der Priscilla bestattet. Bischof Paschalis II. ließ seine Gebeine um 820 in die Kirche Santa Prassede überführen, wo er bis heute ruht. Der selige Augustinus von Hippo Regis bezeichnete den hl. Coelestin als "einen Mann heiligen Andenkens", der "auch von meinen Vorgängern stets zu den besten Lehrmeistern gezählt wurde" und rühmte seinen Lebenswandel und seine Verdienste.

 

Tropar im 4. Ton: Führer der Rechtgläubigkeit, der Frömmigkeit und Heiligkeit Lehrer, Stern des Erdkreises und der Hierarchen gottbegeisterte Zierde, weiser Coelestin: durch deine Lehren hast du, o Harfe des Geistes, alle erleuchtet. Bitte Christus, Gott, uns zu erretten.

 

 

 

Gedächtnis des heiligen Märtyrers Eupsychios

von Cäsarea in Kappadokien

 

9. April

 

Der hl. Eupsychios stammte aus einem Patriziergeschlecht in Cäsarea und hatte gerade geheiratet, als der gottlose Kaiser Julian Apostata  auf seiner Reise nach Antiochia in die Stadt kam. Der die Christen bekämpfende Kaiser fand dort auch den letzten heidnischen Tempel, den der Schicksalsgöttin Tyche (lat. Fortuna), niedergerissen und fast alle Einwohner als Christen. Erzürnt ließ er alle christlichen Kirchen ihrer Güter und Besitzungen berauben, legte den Christen schwere Lasten auf und zwang die christlichen Priester, als Soldaten in sein Heer einzutreten. Mehrere standhaft sich verweigernde Christen wurden getötet, darunter der hl. Eupsychios, der nach Gefängnis und Folter enthauptet wurde. Dies geschah im Jahre 362.

 

Tropar im 4. Ton: Dein Märtyrer Eupsychios, o Herr, hat durch seinen Kampf die unvergängliche Siegeskrone von Dir, unserem Gott, empfangen. In deiner Kraft hat er die Tyrannen besiegt und die ohnmächtige Gewalt der Dämonen gebrochen. Durch seine Fürbitte, Christus, unser Gott, errette uns!

 

 

Gedächtnis unseres ehrwürdigen Vaters Kallinikos von Cernica, Bischof von Rîmnicu und Wundertäter

 

11. April

 

Nikolaj Mitra

Geboren am 7. Oktober 1787 in Bukarest, trat der junge Konstantin im Alter von 20 Jahren ins Kloster Cernica ein, nachdem er die griechisch-rumänische Schule in Bukarest besucht hatte. Hier empfing bei seiner Mönchsweihe den Namen Kallinikos. Im Jahr 1808 wurde er zum Mönchsdiakon und im Jahr 1813 zum Mönchspriester geweiht. Nach einer Pilgerfahrt zum Berg Athos wurde er von der Gemeinschaft zum Abt gewählt, als er erst 30 Jahre alt war. Kallinikos führte ein sehr strenges asketisches Leben: er fastete viel, er schlief nie auf dem Bett, sondern auf einem Stuhl, um noch eine mühevollere Aufgabe auf sich zu nehmen. Er hatte die Gabe der Hellsichtigkeit und vollbrachte viele Wundertaten. Im Jahr 1850 wurde er zum Bischof von Ramnic geweiht. Als Bischof hat er eine reiche Aktivität im pastoral-seelsorgischen als auch im kulturell-sozialen Bereich entfaltet. Fürst Alexandru Ioan Cuza sagte über ihn: „Der Bischof von Ramnic, Kallinikos, ist der wahre und heilige Mönch von Gott und es gibt keinen wie er in der ganzen Welt”. Nach 17-jährigen bischöflichen Dienst kehrte er ins Kloster zurück, wo er bis zu seinem seligen Entschlafen als einfacher Mönch lebte. Er entschlief am 11. April 1868 zum Herrn. Im Jahr 1955 wurde er vom hl. Synod der rumänisch-orthodoxen Kirche verherrlicht. Seine Reliquien können im Kloster Cernica verehrt werden.

Troparion im 1. Ton: O Gottesträger, unser Vater Kallinikos, du Lehrer der Mönche, Zierde des Wortes und Ruhm der Bischöfe, du Helfer der Bedürftigen und Wundertäter, du hast dich gezeigt als Vorbild der Heiligkeit, und jetzt freust du dich mit den Engeln im Himmel; bete zum barmherzigen Gott uns Frieden zu gewähren und das große Erbarmen.

 

Gedächtnis der heiligen Apostel Aristarch,

 

Pudens und Trophimos von den Siebzig

 

 

14. April

 

 

Der Hl. Apostel Aristarchos nahm an der Missionsreise des Hl. Apostel Paulus mit und wurde später Bischof von Apameas (in Syrien; vgl. Apostelgeschichte, Kap. 19 und 20). Pudens war ein angesehener Bürger von Rom. Der Apostel Paulus erwähnt ihn einmal: Es grüßen dich Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle Brüder (2 Tim 4,21). Anfangs war das Haus des Pudens ein Zufluchtsort für die Apostel Petrus und Paulus, und wurde später in eine Gottesdienststätte umgewandelt, genannt „Kirche der Hirten“. Trophimus stammte aus Kleinasien. Dabei begleiteten ihn Sosipater, der Sohn des Pyrrhus, aus Beröa, Aristarch und Sekundus aus Thessaloniki, Gaius aus Derbe und Timotheus sowie Tychikus und Trophimus aus der Provinz Asien (Apg 20: 4). Er begleitete den Apostel auf seiner Reise. An einer Stelle schreibt Paulus: Trophimus mußte ich krank in Milet zurücklassen (2. Tim 4: 20). Während der Verfolgung durch Nero, als der Apostel Paulus enthauptet wurde, wurden auch diese drei glorreichen Apostel enthauptet.

 

Tropar im 3. Ton: Heilige Apostel, tretet ein beim barmherzigen Gott, dass er Vergebung der Sünden uns schenke.
Kondak im 4. Ton: Erschienen ist dieses ehrwürdige Fest der Apostel, uns zu erleuchten und die Finsternis zu vertreiben denen, die da rufen: Erschienen ist das Licht und gekommen die Rettung.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Martin des Bekenners, des Papstes von Alt-Rom

 

16. April

 

Der hl. Martin der Bekenner (Святитель Мартин Исповедник) wurde um das Jahr 600 in der heutigen Toskana geboren. In seiner Jugend ging er zum Studium nach Rom und wurde unter seinem Vorgänger als Patriarch von Alt-Rom Theodor I. zum Diakon geweiht. Für den römischen Bischofstuhl war er auch als Apokrisiar (kirchlicher Gesandter) in Konstantinopel am Kaiserhof tätig. Der hl. Martin war ein Gegner des damals verbreiteten Monotheletismus. Die Häresie des Monotheleismus lehrte in falscher Weise, dass Christus zwar zwei voneinander unterschiedene Naturen besitzt: eine göttliche und eine menschliche, die sich jedoch nur in einem einzigen Willen äußern - griechisch: "μόνος", "allein" und "θέλειν", "wollen". Nach der orthodoxen Lehre besitzt Christus aber eine vollkommene menschliche und ebenso eine vollkommen göttliche Natur, also damit auch einen göttlichen und einen menschlichen Willen. Die Häresie des Monotheletismus kam um das Jahr 624 auf und wurde vom byzantin-ischen Kaiser Heraklios verbreitet, der so die orthodoxe Lehre von den zwei Naturen Christi mit dem Miaphysitismus aussöhnen wollte, dem zufolge Christus nur eine gottmenschliche Natur haben sollte.

 

Als der hl. Martin im Jahre 649 zum Patriarchen von Alt-Rom gewählt wurde, wurde er entgegen dem politisch üblichen Prozedere ohne kaiserliche Bestätigung geweiht und in sein Amt eingeführt. Dies verstieß gegen den auch kirchlich akzeptierten Brauch der kaiserlichen Bestätigung der Bischofswahlen im ganzen römischen Reich, denn Rom und Ravenna gehörten damals noch als Exarchat Italia noch zum rhomäischen Kaiserreich. Außerdem fiel der Beginn seines bischöflichen Wirkens in eine Zeit heftiger theologischer Streitigkeiten um die Häresie des Monotheletismus. Die Diskussion war so heftig, dass der byzantinische Kaiser Konstantin II., der die Einheit der Kirche und des Reiches angesichts drohender muslimischer Angriffe erhalten wollte, im Jahre 648 jede weitere Diskussion über dieses Thema verbot.

 

Nachdem der hl. Martin nach seiner Amtseinführung als römischer Patriarch im Jahr 649 105 Bischöfe aus dem Westteil des römischen Reiches unter seinem Vorsitz im Lateranpalast versammelt hatte und die dortige Synode dann ein Dekret verfasst und den Monotheletismus damit verurteilt hatte, schickte Kaiser Konstantin II. ein Verhaftungskommando, um den römischen Patriarchen gefangen zu setzen. Aber Exarch Olympios revoltierte gegen den Kaiser in Konstantinopel und erklärte sich selbst zum Herrn über Italien. Drei Jahre lang konnte Patriarch Martin unter seiner Herrschaft ungestört sein bischöfliches Amt ausüben. Aber nach dem Tod des Olympios wurde der inzwischen erkrankte hl. Martin im Juni 653 von einem neuerlichen kaiserlichen Kommando unter Exarch Theodor Kalliopa gefangen genommen und dem römischen Klerus wurde die kaiserliche Absetzung des Patriarchen mitgeteilt.

 

Nach einem Gerichtsverfahren durch willfährige Höflinge des Kaisers wurde er zunächst zum Tode verurteilt, ausgepeitscht und schwer gefoltert und nach einer kaiserlichen Begnadigung auf die Krim verbannt, wo er an den Folgen seiner grausamen Behandlung am 16. September 655 als Bekenner für Christus im Herrn entschlief.

 

Noch zu seinen Lebzeiten wählte die römischen Priester und Diakone  Martins Nachfolger Eugen I. zum Patriarchen.

 

Überliefert sind uns 17 Briefe des hl. Martin, davon vier Briefe aus der Zeit seiner Gefangenschaft in Konstantinopel und Chersones. In diesen Gefangenenbriefen zeigt uns der hl. Martin seine ungebrochene Glaubenstreue und seinen hohen Bekennermut: „…Welche Furcht hat die Menschen befallen, dass sie die Gebote Gottes nicht erfüllen? Welche Furcht, wo doch nichts zu fürchten ist? Oder decken uns die bösen Geister derart mit Verleumdung zu? Hält mich die ganze Kirche für ihren Feind und Gegner? Doch Gott, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (1. Timotheusbrief 2: 4), möge ihre Herzen auf die Fürsprache des heiligen Petrus im rechten Glauben festigen und stark machen gegen alle Irrlehrer und alle Feinde unserer Kirche. Er möge sie unerschüttert bewahren, besonders den Hirten, der ihnen jetzt als Vorsteher gezeigt wird. Davon sollen sie keinesfalls abfallen oder abweichen. Sie sollen nichts, nicht das Geringste von dem aufgeben, was sie vor Gott und den heiligen Engeln bekannt haben. Sie sollen zusammen mit meiner Niedrigkeit den Kranz des rechten Glaubens erlangen aus der Hand unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Für diesen meinen hinfälligen Leib wird der Herr selber sorgen, wie es ihm zu verfügen gefällt, sei es, dass er ihn in unablässiger Bedrängnis lässt oder ihm ein wenig Erholung gewahrt. Der Herr ist nahe, was sorge ich mich? (vgl. Philipperbrief 4: 5) Ich hoffe auf sein Erbarmen. Er wird nicht zögern, meinen Lauf dort zu beenden, wohin er ihn befohlen hat…“.

 

Der hl. Martin der Bekenner, Papst von Alt-Rom, ist für uns ein großes Vorbild des orthodoxen Glaubens. Als orthodoxe Christen wissen wir um die, in der gesamten Geschichte der Kirche immer wiederkehrenden Glaubensproben. Auch heute müssen wir uns auf die Möglichkeit von Bedrängnissen und Verfolgungen vorbereiten. Apostasie, also den Abfall von wahren Glauben und die Abkehr von der Gemeinschaft der Heiligen Orthodoxen Kirche Christi gab es zu allen Zeiten. Atheismus und Agnostizismus, die Gottesverleugnung im Gewande von Ideologien und Weltanschauuungen, sind nicht nur ein Phänomen der neuen und neueren Geistesgeschichte, sondern auch heutzutage möchte man Glauben und Kirche als "nicht sytemrelevant" gern bei Seite schieben können und unsere Glaubenfreiheit mit sanftem, oder wenn nötig auch deutlichem Druck, säkular eingrenzen. Der neue Götze in unseren Tagen ist die "(Natur-) Wissenschaft" mit ihren scheinbar ewig gültigen Weltdeutungsantworten geworden. Aber wissenschaftliche Theorien und Denkgebäude bleiben am Ende eben nur Annahmen und Theorien und sie werden zum gegebenen Zeitpunkt dann eben auch von anderen Sichtweisen, die ihren Vorgängern oft diametral gegenüberstehen, abgelöst (Stichwort: Paradigmenwechsel in der Wissenschaft).

Um den Gefahren durch Häresien (falsche Anichten und Lehren) und der hiervon drohenden Apostasie (dem Glaubensabfall) recht begegnen zu können, ist es wichtig, dass wir als orthodoxe Christen unseren hl. Glauben und seine ausgewogene und realistische Weltsicht gut kennen und vor allem, dass wir ein frommes und kirchlich orientiertes Leben zu führen bereit sind.

 

Hier ist uns gerade der hl. Bekennerbischof Martin von Rom ein wahres Vorbild im Glauben und ein starker Fürsprecher bei Gott. Möge sein Gebet uns immer mit Zuversicht und Glaubensmut erfüllen!

 

zusammengestellt von Diakon Thomas Zmija

 

Tropar im 3. Ton: Mit wahrer Lehre stärktest du die Kirche, o weiser Hierarch Martin; du tatest kund die beiden Naturen Christi und beschämtest die Häresie. Bete zu Ihm, Er möge uns gewähren Sein großes Erbarmen.

 

Kondak im 8. Ton: O Hohepriester und Lehrer der Geheimnisse, Wasserströme der Lehre brachtest du hervor; du legtest dar die wahre Theologie, dass Christus zwei Naturen und zwei Willen besitzt. Halte Fürbitte für jene, welche laut rufen: Freue dich, gesegneter Vater Martin.

 

 

Gedächtnis des heiligen Neo-Hieromärtyrers Platon, des Bischofs von Banja Luka und seines Gefährten des Neo-Märtyrers Priester Dušan

 

22.April

 

Der hl. Neo-Märtyrer Platon (Milivoje Jovanović) wurde im Jahre 1874 als Sohn des Offiziers der serbischen Armee Ilija Jovanović und seiner Frau Jelka (geborene Sokolović). Seine Eltern stammten ursprünglich aus der Herzegowina. In den Jahren von 1896 bis 1901 studierte Milivoje an der geistlichen Akademie in Moskau. In der Zeit von 1932 bis 1938 war er Redakteur des Kirchenblattes des serbischen Patriarchats (Glasnika Srpske Patrijaršije) und in den Jahren von 1934 bis 1936 leitete er als Abt das Kloster Krušedol in der Fruška Gora bei Novi Sad. Im Jahre 1939 wurde er dann zum Bischof Moraviens gewählt. Bevor er orthodoxer Bischof in Banja Luka wurde war er für ein Jahr Bischof von Ohrid und Bitola in Mazedonien gewesen. Am 1. Oktober 1940 wurde er als orthodoxer Bischof in der Kathedrale Banja Luka inthronisiert. Am 27. April 1941 bekam er von der faschistischen Ustascha-Regierung unter dem Vorwand, er wäre in Belgrad geboren, den Ausweisungsbefehl nach Serbien. Bischof Platon antwortete in einem offenen Brief, dass er rechtmäßig zum Bischof von Banja Luka gewählt worden ist und dass er bei seiner Inthronisation geschworen habe, egal unter welchen Umständen, seien sie für ihn persönlich noch so schwer, die orthodoxe Kirche und das ihm anvertraute Volk Gottes kirchlich zu vertreten.

Der lokale Ustaschaführer Gutić erließ daraufhin den Befehl zur Ermordung von Bischof Platon. Der serbische orthodoxe Bischof ersuchte daraufhin die Hilfe des römisch-katholischen Bischofs Josip Garić. Er bat den katholischen Bischof seinen Einfluss geltend zu machen. Dieser versprach ihm auch Beistand und erklärte ihm, dass er sich keine Sorgen machen sollte. Am folgenden Morgen verschleppten ihn zusammen mit dem Kathedralpriester Vater Dušan (Subotić ) sechs Attentäter der Ustascha. Die beiden erlitten zusammen das Martyrium. Etwa 10 km von Banja Luka entfernt am Fluss Vrbanja gaben sie ihr Leben um Christi und Seiner Kirche willen hin. Die Leiber der beiden wurden nach der Blutttat in den Fluss geworfen. Der Leib des hl. Bischofs wurde im Mai 1941 auf dem Militärfriedhof von Banja Luka ohne irgendeinen Hinweis auf seine Identität beerdigt. Am 1. Juli 1973 wurden die Reliquien des hl. Neo-Märtyrers Bischof Platon erhoben und in die Kathedrale der Allheiligen Dreieinheit in Banja Luka überführt. Er von der orthodoxen Kirche am 21. Mai 2000 heiliggesprochen.

 

Troparion im 8. Ton: Am Kelch Christi Mitteilnehmer und Miterbe der Apostel, Märtyrerbischof Platon, Oberhirte von Banja Luka. Der Fluss Vrbas wurde zum Fluss des ewigen Lebens, welches du jetzt erbst mit deiner Gemeinde, die wegen des wahren Glaubens mit dir litt. Und jetzt, Heiliger, mit den Neumärtyrern erflehe bei Christus Gott und Heiland aller: dass Er unser orthodoxes Geschlecht errette.

 

Zusammengestellt von Diakon Thomas Zmija

 

Die Ikone der allheiligen Gottesgebärerin

und Immerjungfrau Maria von der Passion

 

30. April

 

Die Verehrung der allheiligen Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria verbindet bis heute orthodoxe, altorientalische katholische, sowie den katholisch orientierten Teil der anglikanischen Christen. Diese Verehrung beruht auf dem eindeutigen Zeugnis der Heiligen Schrift. "Siehe von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter" (Lukas 1:48). Dieser Satz  des Evangeliums bezeugt uns die biblische Grundlage der Verehrung der Gottesmutter. Die Jungfrau Maria kündet es selbst an, dass alle künftigen Generationen der Glaubenden sie seligpreisen werden für das Große, das Gott an ihr durch die Fleischwerdung Seines Eingeborenen Sohnes getan hat.

 

"Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht Deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?" (Lukask1: 42-43), so lobpreist die heilige Elisabeth, die Mutter des heiligen Vorläufers und Täufers Johannes, die Allheilige. Mit den Worten "die Mutter meines Herrn" wird die Rolle der Jungfrau Maria im Heilswerk Gottes klar benannt: Sie ist die Mutter des Herrn, die allheilige Gottesgebärerin, die Mutter Gottes. Zum Glauben an die Inkarnation des Eingeborenen Sohnes Gottes Jesus Christus aus der allheiligen Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria, das die Heiligen Väter auf dem Dritten Ökumenischen Konzils in Ephesos als rechtgläubig bekannten und mit dem Titel der Θεοτόκος (= Theotokos, Gottesgebärerin) theologisch zum Ausdruck brachten bekennen wir uns unerschütterlich als orthodoxe Christen.

 

Im 16. Jahrhundert wurde im westlichen Teil der Christenheit durch die Protestanten dann die Verehrung der Gottesmutter als Fürsprecherin und Vermittlerin der Gläubigen verworfen. Nach der Ansicht Luthers solle man Maria zwar loben, ehren und lieben, soviel man wolle, aber mit der Vermittlung des Heils habe sie angeblich nichts zu tun. So hielt der ehemalige Augustinermönch auch Predigten über Maria und schätzte in seinen Auslegungen - etwa des Magnificats - Maria als ein Vorbild im Glauben und als Beispiel menschlicher Demut und Reinheit. Damit jedoch haben die Reformatoren und alle Christen, die deren Theologie und Frömmigkeitspraxis gefolgt sind, das gemeinsame altkirchliche Glaubensfundament hinter sich gelassen. Als orthodoxe Christen bekennen und lobpreisen wir die Allheilige Immerjungfrau Maria als die Gottesgebärerin, die erwürdiger als die Cherubim und und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim ist, wie wir im Hymnus "Axion Estin", dem "Wahrhaft Würdig" (griechisch: Άξιον εστίν, slawisch: Достóйно éсть) in jeder Feier der Göttlichen Liturgie singen. Hierin sind wir uns auch mit unseren altorientalischen, katholischen und dem katholisch glaubenden Teil unserer anglikanischen Brüder und Schwester einig.

 

Dies zeigt sich in besonders schöner Weise in der gemeinsamen Verehrung der Heiligen Ikone der Gottesmutter von der Passion, die wir auf griechisch die Εικόνα της Παναγίας του Πάθους ή Αμόλυντος und auf russisch die икона Богородица Страстная, in der abendländischen Tradition aber die Ikone der Mutter Gottes von der immerwährenden Hilfe nennen. Bei dieser Ikone handelt es sich um ein Bild der allheiligen Jungfrau das der heilige Evangelist und Apostel Lukas im Typ der  Hodigitria (Οδηγήτρια) geschrieben hat. Sie zeigt uns die allheilige Gottesgebärerin als unsere himmlische Heerführerin im geistlichen Kampf und als unsere Wegführerin auf dem Weg zum Himmelreich. Auf der Ikone wird der Christusknabe von der linken Hand der Gottesmutter gehalten und greift mit beiden Händen nach ihrer Rechten. Sein Kopf ist jedoch umgewandt, denn Sein Blick geht bereits zum Kreuz hinüber, das der Erzengel Gabriel trägt. Durch eine Bewegung hat sich von dem einen Fuß die Sandale gelöst, die bald zu Boden fallen wird. Der blanke Fuß ist ein Symbol für Christus den Menschensohn, der dem Willen des Vaters bis zum Äußersten Gehorsam war (vgl.: Markus 9:12). Das Besondere an dieser Darstellung der Hodigitria-Ikone ist, dass zu beiden Seiten der Gottesmutter-Darstellung mit dem göttlichen Kind zwei Engel zu sehen sind, die in verhüllten Händen die Leidenswerkzeuge Christi, das Kreuz und die Nägel auf der einen Seite und auf der anderen Seite den Speer und den Schwamm tragen. Sie sind durch griechische Buchstaben als die heiligen Erzengel Michael (Ο Άγιος (Αρχάγγελος) Μιχαήλ) und Gabriel (Ο Άγιος (Αρχάγγελος) Γαβριήλ) gekennzeichnet. Die Gottesmutter trägt ein rotes Unter- und ein dunkelblaues Obergewand. Die griechischen Abkürzungen ΜΡ ΘΥ auf beiden Seiten kennzeichnen sie als die Mutter Gottes (Η Μητέρα του Θεού). Auf dem linken Arm trägt sie das in Grün und Gold gekleidete Christuskind. Das Haupt des Göttlichen Kindes ist von einem Kreuznimbus umgeben, daneben steht ΙϹ XϹ, was abgekürzt Jesus Christus(Ιησούς Χριστός) bedeutet.

 

Seit dem 12. Jahrhundert verbreitete sich die Darstellung der Ikone der allheiligen Gottesmutter von der Passion in der gesamten orthodoxen Welt und seit dem 15. Jahrhundert wurde das Thema von den Ikonenmalern immer öfter dargestellt. Die von heiligen Apostel und Evangelisten Lukas geschriebene Ikone der Παναγία τοῦ Πάθους wurde in einer Seitenkapelle (Parekklesion) der Kirche der Theotókos Pammakarístos in Konstantinopel aufbewahrt. Diese Kirche wurde in ihrer heutigen Form im Jahre 1292 von Johannes II. Komnenos, einem Mitglied der kaiserlichen Familie, und seiner Frau Anna Doukaina errichtet. Viele Historiker und Archäologen meinen jedoch, dass die ursprüngliche Kirche deutlich älter gewesen ist und vertreten die Auffassung, dass das ursprüngliche Gebäude bereits im 8. Jahrhundert errichtet worden war. Die Kirche wurde im Jahre 1315 durch den General und Protostrator des Kaisers Andronikos II. Palaiologos, Michael Tarchaniotes Glabas und seiner Frau Martha Glabas grundlegend erneuert. Martha Glabas stiftete auch das reich mit Mosaiken und Fresken ausgestaltete Parekklesion, das an der Südseite der Kirche angefügt wurde. Hier fand auch die wundertätige Ikone der allheiligen Gottesgebärerin von der Passion ihren Platz. Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen im Jahre 1453 wurde zuerst die Apostelkirche und ab 1456 die Pammakaristos-Kirche Sitz des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel. Dort verblieb der Thron des heiligen Apostels Andreas dann bis zum Jahre 1587. Danach wurde ab 1600 die Georgskathedrale in Stadttteil Phanar Sitz des Ökumenischen Patriarchen. Fünf Jahre später wandelte der osmanische Sultan Murad III. die Kirche in eine Moschee um und benannte sie zu Ehren der Eroberung (türkisch Fetih) von Georgien und Aserbaidschan in Fethiye Camii (= Eroberungs- oder Sieges-Moschee) um. In dieser Zeit verliert sich dann auch die Spur der Gottesmutter-Ikone von der Passion.

 

Jedoch hatten sich schon seit dem 12.Jahrhundert viele Kopien dieser Gottesmutter-Ikone in der gesamten orthodoxen Welt verbreitet, von denen verschiedene Kopien ebenfalls wundertätig waren. Eine davon gelangte später in den katholischen Westen und wurde unter den abendländischen Christen unter dem Namen „Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe“ sehr bekannt.

Diese heute in Rom aufbewahrte Ikone der "Gottesmutter von der immerwährenden Hilfe" stammte ursprünglich von der Insel Kreta, wo es sie seit dem 14. Jahrhundert besonders verehrt wurde. Im 16. Jahrhundert wurde diese wundertätige Ikone von einem italienischen Kaufmann aus einer orthodoxen Kirche der Insel entwendet und nach Rom gebracht. Von dort aus verbreitete sich die Verehrung der Ikone „Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“ in der gesamten katholischen Welt. Besonders die Gläubigen auf Haiti haben sich dem Schutz dieser Ikone (französisch: Notre-Dame du Perpétuel Secours) anvertraut. Denn im Winter 1881/1882 wüteten auf der Karibikinsel die Pocken. Der Erzbischof von Port-au-Prince, Monsigneur Alexis-Jean-Marie Guilloux, und der Pfarrer an der dortigen Kathedrale, Pere François-Marie Kersuzan, stellten am 05. Februar 1882 diese Ikone der allheiligen Gottesgebärerin in der Kathedrale auf. Die Zahl der Todesfälle sank daraufhin binnen kurzem und die Gläubigen begannen das wundertätige Bild zum Gebet aufzusuchen. Kopien und Drucke der wundertätigen Ikone finden sich heute in zahlreichen Kirchen der Insel. Ihr Fest ist ein großer Festtag für die Gläubigen geblieben und wird am 27. Juni gefeiert. Nach Deutschland kam die Verehrung der Ikone durch den Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler, der eine Kopie aus Rom mitbrachte und an seinem Grab aufstellen ließ.

 

 

Fest des heiligen Apostels Jakobus Zebedäus, Bruder des heiligen Johannes des Theologen

 

30. April

 

Der Heilige Jakobus, Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome, war der ältere Bruder des Apostels Johannes. In den Evangelien fallen die beiden Zebedäussöhne wiederholt auf. Wegen ihres ungestümen Temperaments (vgl. Lukas 9:52-54) hat Jesus sie „Donnersöhne“ genannt (Markus 3: 17). Jakobus war Zeuge der Verklärung Jesu Christi und auch Seines Gebets am Ölberg. Während die Gerschichte der Taten der hl. Apostel vom Wirken der heiligen Apostel Petrus und Johannes ausführlich berichtet, wird vom Apostel Jakobus nur seine Hinrichtung durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43  im Rahmen einer Verfolgung der Jerusalemetr Christen berichtet (Apostelgeschichte 12: 1 - 2). Der Grund dürfte in der apostolischen Tätigkeit des hl. Jakobus zu suchen sein.Der kirchlichen Überlieferung nach verkündete er vor seiner Hinrichtung das Evangelium in der Gegend um Samaria und Jerusalem. Die kirchliche Überlieferung berichtet uns, dass der hl. Apostel Jakobus auf seinem Weg zum Hinrichtungsplatz einen Gelähmten traf und ihn heilte. Daraufhin fiel einer seiner Henker, der Pharisäer Josias, vor ihm auf die Knie und bekannte sich zum Glauben an Jesus Christus. Deshalb wurde er zusammen mit dem hl. Jakobus hingerichtet. Vor seinem Märtyrertod bat der hl. Jakobus noch um Wasser um Josias zu taufen. Der hl. Apostel Jakobund erlitt als erster der Zwölf Apostel das Martyrium. Die Reliquien des Heiligen gelangten im Frümittelalter nach Santiago de Compostela ("St. Jakob im Sternenfeld"). Im 8. Jahrhundert wurden sie dort unter König Alfonso II. (reg. 791–842) aufgefunden. Da die Aufffindung der hl. Reliquien mit einem Sternenwunder in Zusammenhang wurde der Ort lateinisch "Sanctus Iacobus in campus stellae" („Sankt Jakob im Sternenfeld“) genannt. Daraus wurde im Volkslatein, aus dem sich dann die spanischen Dialekte entwickeltren, Santiago de Compostela. Der Ort war im Mittelalter einer der meistbesuchten Pilgerziele in Westeuropa. Außer Wandertouristen auf dem Jakobsweg besuchen auch heute noch vieler gläubige Christen diesen Wallfahrsort im äußersten Westen Europas.

 

Troparion im 3. Ton: Du warest auserwählter Apostel Christi und des geliebten Theologen leiblicher Bruder, allberühmter Jakobus; denen, die dir singen, erflehe Vergebung der Sünden und uns Allen große Gnade!

 

Der Überlieferung zufolge verkündete er zuvor das Evangelium in der Gegend um Samaria - dem heutigen Shomron / as-Samarah - und Jerusaleakobus wurde durch Herodes Agrippa I., dem im Jahr 41 von Rom eingesetzten König und damit drittem Nachfolger von Pontius Pilatus, hingerichtet.